Tag 122 Meile 2241,8-2260,7

Heute habe ich richtig gut geschlafen und war morgens fit und wach. Mount Adams lag noch etwas im Dunst der Wolken, wodurch das Licht jedoch weich über die Landschaft fiel.

Direkt nach unserem Start mussten wir den Adams Creek überqueren. Das Wasser war super schlammig und es war absolut nicht zu erkennen wie tief das Wasser ist. Außerdem war die Strömung recht stark. Einige dünne, wackelige Baumstämme boten sich mehr schlecht als recht als Brücke an. Doch wir alle überquerten den Fluss trockenen Fußes. Nach der High Sierra sind wir wohl alle gut erprobt was Flussüberquerungen angeht.

Die nächste Wasserquelle war ein schöner klarer Fluss, der in einem Wasserfall endete. Dort machten wir zusammen mit Hummingbird und Rocket eine kurze Pause bevor es weiter ging.

Recht früh kamen wir an einen guten Platz fürs Mittagessen. Viel Schatten und direkt am Wasser. Dort trafen wir auf Alex, mit dem wir uns vor zwei Tagen einen Zeltplatz geteilt hatten.

Er hatte den Adams Creek gestern Abend noch überquert. Da war der Wasserstand so hoch, dass die Baumstämme nicht zu sehen waren und so watete er durch den Fluss. Das Wasser war hüfthoch und er ist sicher gut 1,80m groß! Gut, dass wir den Fluss heute früh überquert haben.

Heute ist es wieder ausgesprochen warm. Rita, die zusammen mit Glen schon viel in Washington wandern war, sagt, dass es ungewöhnlich warm für August ist. Es ist ein trockenes Jahr.

Dazu passt auch, dass uns am Nachmittag eine Wanderin entgegen kommt, die uns erzählt, dass Nähe White Pass ein zweites Feuer ausgebrochen ist. Für das erste Feuer, was bereits seit Tagen brennt, gab es schon eine Alternativroute. Doch nun ist genau dort das zweite Feuer ausgebrochen. Es ist ätzend!

Wir haben kein Netz und somit keine Chance nachzugucken ob es eine neue Alternativroute gibt. Also bleibt vorerst nichts anderes übrig als weiter zulaufen und zu hoffen, dass einer von uns morgen Empfang hat.

Abends am Zeltplatz treffen dann auch etwas später Hummingbird und Rocket ein. Sie hatten glücklicherweise Empfang und zeigen uns die neue Route. Die soll teilweise jedoch über einen fiesen, nicht ausgebauten Trail führen, den Rita und Glen vor einigen Jahren bereits gelaufen sind.

Wir zweifeln, ob wir die Route laufen wollen. In knapp fünf Meilen von unserem Zeltplatz entfernt gäbe es eine Möglichkeit den Trail zu verlassen. Das bedeutet jedoch, dass wir dann einen der schönsten Abschnitte Washingtons verpassen. Die Goat Rocks. Man läuft mehrere Meilen direkt über die Bergspitze und hat tolle Aussichten! Das wollen wir nicht einfach überspringen.

Also beschließen wir die Alternativroute zu laufen und falls es uns nicht geheuer ist kehren wir um. Das bedeutet extra Tage zu Wandern als ursprünglich geplant. Doch wir haben genug Essen und Sicherheit geht vor!

Aber um nochmal was tolles zu berichten: Wir konnten uns heute an Bären satt essen! Blaubeeren, Huckleberrys und sogar kleine wilde Erdbeeren. Yummi!

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