Heute liegt ein „Pass freier“ Tag vor uns. Denn da der nächste Pass um die 15 Meilen entfernt ist, macht es mehr Sinn heute möglichst nah an den Pass zu wandern, anstelle den Pass am Nachmittag mit aufgeweichtem Schnee zu überqueren.
Außerdem starteten wir heute erst gegen kurz vor acht. Wir brauchten mehr Schlaf, die letzten Pässe stecken uns in den Knochen. Und es tat so gut heute länger zu schlafen!
Gemütlich machten wir uns auf den Weg und mussten direkt nach 10 Minuten vier kleine Flüsse überqueren. Durch die Schneeschmelze fließt das Wasser im Überfluss! Nur leider manchmal auch auf den Trail und teilweise ist dieser überflutet. Doch trockenen Füßen überquerten wir das Wasser und es könnte weiter gehen.
Der Weg führte leicht Berg ab immer an einem Fluss entlang, dem Middle Fork Kings River. Dem Fluss werden wir heute den ganzen Tag folgen.
Wir machten am Vormittag unsere Kaffeepause und es tat gut wieder in der normalen Routine zu laufen. In den letzten Tagen gab es am Vormittag kaum längere Pausen, da wir zeitig auf dem Pass sein wollten, und die Mittagspause fand in der Regel erst am Nachmittag statt, denn schließlich mussten wir zu erst den Schnee hinter uns bringen und vom Pass herabsteigen.
Der Fluss war eine reißende Wildwasserbahn und zeitweise sah man mehr Gischt als klares blaues Wasser.
Der Anstieg Richtung Muir Pass begann ganz angenehm. Immer wieder wurde das „klettern“ von flachen Abschnitten unterbrochen und auch große Flussüberquerungen mit nassen Füßen blieben uns erspart.
Viele Wildblumen säumten den Weg und einige Gerüche weckten Kindheitserinnerungen.
Zum Schluss wurde der Anstieg dann doch etwas steiler und das laufen wieder anstrengender. Aber immerhin ist der Muskelkater heute nicht mehr ganz so schlimm.
Schließlich fanden wir knappe 4 Meilen vor dem Muir Pass einen Zeltplatz, nicht weit entfernt vom Fluss. Es sieht aus wie auf einer Postkarte und obwohl es erst 16:30h war blieben wir. Morgen soll uns 2 Meilen vor und 4 Meilen nach dem Pass Schnee erwarten. Wir wollen früh starten um möglichst früh wieder vom Pass absteigen zu können.
Am Abend haben wir dann darüber gesprochen, was wir bisher auf dem Trail vermissen. Abgesehen von Freunden und Familie.
Und es mag komisch klingen, aber momentan vermisse ich meinen Stammsupermarkt. Gut sortiert mit riesen Auswahl.
Und ich vermisse es mit Popcorn im Kino zu sitzen.