Heute früh sind wir vom Zeltplatz aus wieder flussaufwärts zum Trail gelaufen.
Der Mather Pass (12094ft) steht auf dem Tagesplan.
Der Trail hatte eine angenehme Steigung. Doch wir kamen kurz vom Weg ab, denn wir hatten uns an einem falschen Pass orientiert und der Trail war wieder durch ein Schneefeld bedeckt.
Nach dem wir alle Karten studiert und den Trail gefunden hatten, ging es jedoch weiter. In Richtung des richtigen Passes.
Es gab ein kleines Schneefeld zu überqueren und ab da ging es in netten Schleifen, nicht zu steil, nach oben zum Pass.
Oben angekommen trafen wir dann wieder auf Schnee. Der Mather Pass ist bisher der erste Pass, auf dem Schnee liegt. Die anderen Pässe waren bisher an der „Spitze“ schneefrei.
Der Weg zum Pass hinauf war relativ gut zu erkennen, doch nach unten hin war dieses Mal wirklich gar kein Trail zu sehen. Alles war von Schnee bedeckt und es gab zig verschiedene Fußspuren. Jeder Hiker hatte den Abstieg etwas anders gestartet.
Wir zogen unsere Microspikes an und statteten uns mit der Eisaxt aus. Die ersten Meter konnten wir noch einen Trail erkennen, doch dann gab es nur noch Schnee. Langsam tasteten wir uns Berg ab, immer ein Stückchen weiter nach unten. Manchmal sackten wir knietief ein, dann ging das Laufen auf dem Schnee wieder gut. Kurze Passagen sind wir runtergerutscht.
Dann waren wir endlich wieder auf dem Trail. Der Abstieg hatte lange gedauert. Mir wird klar, warum man sagt „Mach einen Pass am Tag“. Denn mehr ist oft gar nicht möglich, da man viele Stunden für den Auf- und Abstieg braucht.
Wir liefen schließlich immer weiter Richtung „Tal“ und trafen schließlich auf einen wunderschönen, funkelnden See in Mitten des Kings Canyon. Zudem strömten um uns herum zig Wasserfälle aus den Bergen heraus und ich verstehe wieso die Sierra als Kronjuwel des PCT gilt. Die Pässe zu besteigen ist harte Arbeit, aber die Aussichten und die Natur sind atemberaubend! Ich habe selten so idyllische Plätze gesehen und war selten so ergriffen von der wilden Natur.
Gegen 19 Uhr schlugen wir schließlich unsere Zelte auf. Der nächste Pass ist 15 Meilen entfernt, wir werden ihn also morgen nicht überqueren. Daher liegt morgen ein entspannter Tag vor uns und wir beschließen morgen länger zu schlafen. Jeder ist erschöpft und wir alle können etwas mehr Schlaf sehr gut gebrauchen.