Da Julian nicht direkt am PCT liegt mussten wir zum Highway laufen und wieder darauf hoffen, dass uns ein netter Autofahrer bis zum Trail mitnimmt. Die beste Stelle dafür sei bei der Post.
Also standen wir dort und warteten, den Daumen immer fleißig rausgehalten und freundlich gelächelt sobald ein Auto kam. Vielleicht hilft nett Lächeln ja.
Nach 20 Minuten hielt ein Trailangel, der öfter Hiker zum Trail fährt. Also saßen wir insgesamt mit 6 Hikern in seinem weißen Van und genossen die letzten Meilen ohne Laufen.
Der Trail meinte es jedoch gut mit uns. Die Steigung war angenehm und es wehte ein leichter Wind. Außerdem „verfolgte“ uns einige Meilen lang ein laut singender Hiker. Ich habe nicht ein mal verstanden was er singt oder in welcher Sprache. Aber es hat mir jedes Mal ein Lachen hervorgerufen wenn der Wind seinen Gesang zu uns geweht hat.
Nach knappen 14 Meilen kamen wir an einen Platz, an dem bereits mehrere Hiker ihre Zelte aufgebaut haben. Gefühlt standen dort verteilt sicher 20 Zelte. Es war zwar noch früh, aber die Stimmung war gut. Also beschlossen wir ebenfalls unser Lager dort aufzuschlagen. Außerdem genoss ich den Austausch mit anderen Hikern.
Ich freue mich immer wenn ich Hiker treffe, die man bereits seit einigen Tagen immer wieder sieht.
Circa 500 Meter vom Zeltplatz entfernt befand sich zudem die angepeilte Wasserquelle.
Nach einem kleinen Abstieg fand man einen großen Watercache vor. Das sind Stellen, an denen Trailangel teils große Mengen Wasserkanister deponieren. Vor allem in der trockenen Wüste Gold wert!
In der Regel sollte man sich auf diese Wasserstellen nicht zu 100% verlassen. Man weiß oft nicht wann sie aufgefüllt werden und wie viele Hiker bereits daran vorbeigekommen sind.
Dieser Watercache gehört jedoch zu den größeren und in meiner Navigationsapp standen aktuelle Kommentare, dass dort ausreichend Wasser vorhanden ist.
Insgesamt durfte man sich dort 3l Wasser pro Person holen. Das kann natürlich niemand kontrollieren, aber da man weiß wie knapp das Wasser bemessen ist hält man sich daran.
Zurück am Zeltplatz wurde schnell was gegessen und ab ging es ins Zelt.
Neben uns spielte noch eine Hikerin Ukulele und sang dazu, es war traumhaft schön!