Heute früh war es kalt. Mein Außenzelt war mit Eis überzogen und ohne eine heiße Schokolade ging bei mir erst einmal gar nichts voran.
Sogar die Socken, die noch etwas feucht vom gestrigen Rivercrossing waren, waren gefroren.
Mit langer Hose und Jacke ging es also los. Nach dem wir gestern Abend noch den Fluss (Bear Creek) überquert haben, in weiser Voraussicht dass es uns heute zu kalt wäre, sollte heute eigentlich kein Fluss mehr unseren Weg versperren.
Aber pustekuchen. Nach nur wenigen Minuten mussten wir durch zwei Flüsse waten. Diese waren nicht auf der Karte verzeichnet und vielleicht nur durch die Schneeschmelze entstanden.
Das Wasser war eiskalt. Wirklich eiskalt. Es fühlte sich wie tausend Nadelstiche an und schließlich wurden die Zehen einfach taub.
Schnell wurden Füße und Beine abgetrocknet, der eine Fluss war beinahe knietief. Im schnellen Tempo liefen wir dann weiter und die Füße wurden wieder warm.
Mehrere Meilen lang führte der Trail recht flach durch die Natur. Dann kam ein kurzer Anstieg. Die Anstiege sind weiterhin nicht meine Stärke. Ich werde langsam sobald es zu steil wird und krieche den Weg hinauf. Aber ansonsten kann ich mittlerweile an Tempo zulegen und wir schaffen teilweise 3 Meilen die Stunde.
Schließlich, nach nicht enden wollenden Schleifen Berg ab, kamen wir zu einem Fähranleger. Von hier aus fährt zwei Mal am Tag ein Boot zum Vermilion Valley Resort. Am Anleger hat man Empfang und kann im Resort anrufen. Manchmal fahren sie dann häufiger raus um Hiker abzuholen. Leider ging keiner ans Telefon und so liefen wir noch knappe fünf Meilen bis zum Resort.
Als wir um 16 Uhr ankamen bauten wir unsere Zelte auf und plünderten den kleinen Laden. Mein Bärenkanister ist leer, nur ein Frühstück ist übrig. Also muss für die nächsten 2,5 Tage bis Mammoth eingekauft werden. Ich bin super hungrig und kaufe etwas zu viel. Aber egal, dann kann ich wenigstens ordentlich auf dem Trail essen.
Es gibt hier auch eine Hikerbox, doch die ist quasi leer als wir ankamen.
Wenn man im VVR ankommt gibt es ein Getränk um sonst. Wir nehmen uns alle ein Bier und müssen nurnoch eine viertel Stunde warten bis die Küche für das Abendessen öffnet.
Ich fühle mich ausgehungert und könnte alles bestellen. Tatsächlich habe ich am Ende des Abends zwei volle Gerichte und ein Stück Kuchen gegessen. Und wir haben Mark wieder getroffen. Er war tatsächlich immer nur ein paar Meilen hinter uns und ist am Abend hier angekommen.
Morgen nehmen wir erst die Fähre um 16 Uhr zum Trail. Dann können wir etwas ausschlafen und können in Ruhe Frühstücken.